Am Arsch Vorbei Geht Auch Ein Weg: Bewusster Verzicht für mehr Lebensfreude
Alexandra Reinwarths "Am Arsch vorbei geht auch ein Weg", ein Spiegel-Bestseller, bietet einen ungewöhnlichen, aber effektiven Ansatz für mehr Lebensqualität: bewusstes Loslassen von überflüssigen Verpflichtungen. Das Buch, basierend auf persönlichen Erfahrungen und Anekdoten anstatt wissenschaftlicher Studien, ermutigt Leser*innen, ihren Fokus auf wirklich wichtige Dinge zu lenken und Stressfaktoren zu reduzieren. Während der Ansatz nicht wissenschaftlich untermauert ist, bietet er praktische Strategien für ein erfüllteres Leben. Dieser Artikel übersetzt die Kernbotschaft in handlungsorientierte Schritte, die Sie sofort umsetzen können.
Schritt für Schritt: Weniger tun, mehr leben
Das Buch plädiert für eine ehrliche Bestandsaufnahme des eigenen Lebens. Welche Verpflichtungen kosten mehr Energie als sie bringen? Welche Beziehungen sind eher belastend als bereichernd? Hier die Schritte zur Umsetzung:
Lebens-Inventur: Erstellen Sie eine Liste aller Aktivitäten, Termine und Verpflichtungen. Stellen Sie sich zu jeder Position die Frage: "Was bringt mir diese Aktivität wirklich?" (Nutzen Sie eine Tabelle mit Spalten für "Aktivität", "Zeitaufwand", "Nutzen", "Gefühl danach"). Gibt es Aufgaben, die Sie delegieren oder ganz streichen könnten? Fragen wie "Welche Aktivitäten machen mir wirklich Spaß?" oder "Welche Aufgaben könnte ich getrost abgeben?" können dabei helfen.
Das große Warum: Analysieren Sie jeden Punkt auf Ihrer Liste. Ist die Verpflichtung wirklich notwendig oder eher Gewohnheit? Trägt sie zu Ihrem Wohlbefinden bei? Viele Aktivitäten resultieren aus sozialen Erwartungen oder Angst vor Ablehnung. Ziel ist es, diese unbewussten Verpflichtungen zu identifizieren.
Der mutige Schritt zum "Nein": Entscheiden Sie, welche Verpflichtungen Sie loslassen möchten. Beginnen Sie mit kleinen Schritten. Ein wohlüberlegtes "Nein" kann unglaublich befreiend sein! Üben Sie, freundlich aber bestimmt abzulehnen, ohne sich rechtfertigen zu müssen. (Nutzen Sie positive Formulierungen: "Danke für das Angebot, aber ich bin leider zeitlich überlastet").
Grenzen setzen – in allen Lebensbereichen: Klare Grenzen schützen Ihre Zeit und Energie. Kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse deutlich und selbstbewusst, sowohl im Beruf als auch im Privaten. (Ein Beispiel: "Ich kann leider nicht mehr Überstunden machen; meine Arbeitszeit ist begrenzt").
Prioritäten setzen (basierend auf Ihren Werten): Definieren Sie Ihre persönlichen Werte und langfristigen Ziele. Welche Aufgaben bringen Sie diesen Zielen näher? Nutzen Sie Methoden wie die Eisenhower-Matrix (wichtig/dringend), um Aufgaben zu priorisieren. Die Pareto-Regel (80/20 Regel) kann ebenfalls helfen: Konzentrieren Sie sich auf die 20% Ihrer Aktivitäten, die 80% Ihrer Ergebnisse erzielen.
Schuldgefühle managen: Das Loslassen von Verpflichtungen kann zu Schuldgefühlen führen. Erinnern Sie sich an Ihre Werte und Ziele. Sie handeln in Ihrem eigenen Interesse – das ist wichtig! Sie sind nicht für das Glück anderer verantwortlich. Lernen Sie, diese Gefühle zu akzeptieren und zu verarbeiten. (Eine Technik: Schreiben Sie Ihre Gefühle auf und analysieren Sie sie kritisch).
Langfristiger Erfolg: Selbstreflexion und Konsequenz
Die Strategien aus "Am Arsch vorbei" sind kein Allheilmittel, sondern Werkzeuge zur Selbstreflexion und zur Verbesserung der Lebensqualität. Langfristiger Erfolg hängt von Ihrer Fähigkeit zur Selbstdisziplin und der konsequenten Umsetzung ab. Wichtig ist ein Gleichgewicht zwischen Eigeninteresse und sozialen Beziehungen.
Kernpunkte des Buches und ihrer Umsetzung:
- Bewusstes Loslassen: Identifizieren und reduzieren Sie Verpflichtungen, die Ihnen keinen Mehrwert bringen.
- "Nein" sagen lernen: Üben Sie, höflich aber bestimmt Wünsche abzulehnen.
- Prioritäten setzen: Konzentrieren Sie sich auf die Aufgaben, die Ihren Werten und Zielen entsprechen.
Wie bei vielen Selbsthilfebüchern sollte man die "Am Arsch Vorbei"-Methode kritisch betrachten und gegebenenfalls mit anderen Strategien kombinieren um ein Gleichgewicht zu finden. Das Buch bietet aber einen wertvollen Anstoß zur Selbstreflexion und kann zu mehr Lebensfreude und weniger Stress beitragen.